Nadelstichverletzungen

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

immer wieder wird berichtet, dass Bedienstete von Polizei, Zoll, Kommunalen Ordnungsdiensten, aber auch der Justiz durch Nadelstiche von Spritzen verletzt werden.

Teilweise entstehen diese Verletzungen durch „reinfassen“ in die Nadel, manchmal werden aber auch Spritzen als Waffe gegen Bedienstete eingesetzt.

Kommt es dann zu einer Verletzung, ist natürlich die Unsicherheit groß. Habe ich mich jetzt mit einer ansteckenden Krankheit wie HIV, Hepatitis, o.ä. angesteckt? Wie verhalte ich mich jetzt? Wie versorge ich meine Wunde? Wie groß ist überhaupt die Ansteckungsgefahr? Und was, wenn ich mich tatsächlich angesteckt habe?

Um Euch für solche Situationen bestmöglich vorbereiten zu können, haben wir eine Kooperation mit der Deutschen Aidshilfe geschlossen und ein „3 Säulen Konzept“ entwickelt.

Die erste Säule umfasst eine zeitgemäße Aufklärung durch die Deutsche Aidshilfe bezüglich ansteckender Krankheiten, Infektionswege, Risiken, Folgen durch Nadelverletzungen, Bisswunden, Spuckattacken etc..

Mitarbeiter der Deutschen Aidshilfe bieten für uns kostenlose Vorträge an, welche gerade für unseren Beruf sehr informativ und hilfreich sind. Bei Interesse wendet Euch einfach an Euren Landesverband.

Die zweite Säule ist die Checkliste Checkliste Nadelstichverletzung für den Notfall. Mit dieser Checkliste kann Schritt für Schritt abgearbeitet werden, wie wir mit Nadelstichverletzungen verfahren sollen.

Diese am besten für die Kolleginnen und Kollegen gut sichtbar auf der Wachtmeisterei und/oder an der Einlasskontrolle auslegen.

Die dritte Säule betrifft die Nachsorge, wenn sich jemand tatsächlich mit einer ansteckenden Krankheit infiziert hat. Es erklärt sich von selbst, dass jeder mit solch einer Situation erst einmal komplett überfordert ist. Für manche wird in einem solchen Moment die Welt zusammenbrechen.

Uns ist es wichtig, dass gerade bei solchen Szenarien niemand auf sich alleine gestellt sein wird. Daher erhalten sämtliche Mitglieder auch hier Unterstützung durch die Deutsche Aidshilfe, ob bei Begleitungen zu Therapien, Arztbesuchen, oder jeglicher Form der Seelsorge.

Bei Bedarf könnt Ihr Euch auch direkt an uns wenden.

Mit kollegialen Grüßen

Ralf Schorn

Weihnachtsgrüße

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

das Jahr 2021 neigt sich dem Ende zu.

Letztes Jahr um diese Zeit hatte jeder Einzelne von uns noch voller Zuversicht auf das neue Jahr 2021 geblickt.

Das Jahr, an dem alles besser werden sollte. Das Jahr der Hoffnung.

Doch dann kam die Ernüchterung.

Die Mund-Nasen-Bedeckung ist zum ständigen Begleiter geworden. Das Thema Impfpflicht ist in aller Munde, dazu ist die neue Virus-Variante „Omikron“ in Europa angekommen.

Am Arbeitsplatz besteht zudem die 3-G Pflicht.

Neben den üblichen Einlasskontrollen, sind nun noch die Kontrollen der aktuellen Infektionsschutzregeln auf uns zugekommen.

Dies birgt ein erhöhtes Konfliktpotential. Es kommt immer häufiger zu verbalen, aber auch körperlichen Übergriffen. Die Nerven bei den Bürgerinnen und Bürgern liegen blank.

Ich selbst wurde vor einigen Wochen im Dienst von Maskenverweigerern angegriffen und verletzt.

Ein normales Leben, wie es vor Corona war, scheint noch lange nicht in Sicht.

Sicher ist, dass das Jahr 2022 uns wieder einiges abverlangen wird.

 

Ich möchte Euch hier allen Danken, für den tollen Dienst, den Ihr über das gesamte Jahr geleistet habt.

Ohne Euch wäre die Justiz regelrecht zusammengebrochen.

Danke, dass ihr selbst zu Zeiten des Lockdowns, täglich zum Dienst erschienen seid und weitergemacht habt. Denn der Justizwachtmeisterdienst kennt kein Homeoffice.

 

Ich wünsche Euch und Euren Familien ein friedliches, besonnenes, aber vor allem ein gesundes Weihnachtsfest und einen guten Start ins Jahr 2022.

 

Bitte bleibt Gesund!

 

 

Ralf Schorn

(Bundesvorsitzender)